Der Stuttgarter Hospitalhof bot einen schönen Rahmen für die Feier zum 3. Jahrestag des Mediationsgesetzes

Auch den 3. Jahrestag des Mediationsgesetzes nutzte die Deutsche Stiftung Mediation um Mediation in Deutschland bekannter zu machen und damit einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Streitkultur zu leisten.

Dazu begrüßten Viktor Müller, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftung Mediation und Christian Leitow, Mediator und Repräsentant der Stiftung in Baden-Württemberg, die Teilnehmer bei bestem Sommerwetter. Ab 19:00 Uhr feierten sie den Jahrestag mit den ca. 40 Gästen in dem mit Architekturpreisen ausgezeichneten Hospitalhof in Stuttgart gebührend.

Mediatoren aus Baden-Württemberg stellten in zwei Rollenspielen spielerisch dar, welche Möglichkeiten ein wertschätzender und respektvoller Umgangston und Mediation auch in menschlich schwierigen Situationen bieten. Die Rollenspiele zeigten einen Konflikt im Arbeitsumfeld und einen Nachbarschaftsstreit, die mit Hilfe von Mediatoren jeweils individuell gelöst wurden.

Danach fand eine Publikumsdiskussion mit den Referenten über die Möglichkeiten der Mediation statt.

Den Teilnehmern gefiel der Programmablauf der diesmal mit 2 Stunden eher kurzen Veranstaltungsdauer. Besonders gut kamen auch die Rollenspiele an. Das lockere Anschlusstreffen in geselliger Runde beim Italiener bildete einen schönen Abschluss der erfolgreichen und durchweg gelungenen Veranstaltung. Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen, die dazu beigetragen haben und ganz besonders an die Rollenspieler Jürgen Brandt, Thorsten Blaufelder, Jessica Tollkühn, Elke Schulz sowie Otto Schaser!

Das Mediationsgesetz (https://de.wikipedia.org/wiki/Mediationsgesetz) definiert den Begriff „Mediation“ folgendermaßen: „Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mithilfe eines oder mehrerer Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben.“

Im Verlauf eines Mediationsverfahrens werden die hinter dem Konflikt liegenden Sichtweisen, Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten (die im Rahmen der Mediation als „Medianden“ oder Medianten“ bezeichnet werden) herausgearbeitet und Optionen zur Regelung und Beilegung des Streits erörtert und geprüft.

Ein zentraler Gedanke des Mediationsverfahrens beruht auf der Erkenntnis, dass nur die Medianten selbst die wirklich angemessenen und als fair empfundenen Lösungen entwickeln können. Eigene Lösungen werden eher akzeptiert und verwirklicht als von außen vorgeschlagene oder gar gerichtlich festgelegte. Im Gegensatz zum gerichtlichen Verfahren liegt das Ergebnis eines Mediationsverfahrens allein in den Händen der Konfliktparteien.

Ziel einer Mediation ist es, gemeinsam tragfähige und zukunftsorientierte Lösungen zu finden, bei der sich keine Seite als Verlierer („win-win“-Situation) fühlt und die zu einer langfristigen und nachhaltigen „Befriedung“ des Konflikts führt.

Dieses Ziel wird dadurch erreicht, dass die Medianten im Verlauf des Verfahrens unter Anleitung und Führung des Mediators (wieder) miteinander kommunizieren, gemeinsam nach kreativen Lösungsmöglichkeiten Ausschau halten und diese dann umsetzen. Die eigentliche Rechtslage und etwaige „Schuldfragen“ stehen im Hintergrund.

Mediatoren ermitteln nicht die Wahrheit, sie bewerten und urteilen nicht und schlagen keine Lösungen vor. Mediatoren sind im Rahmen ihrer Aufgabe zur Neutralität, Allparteilichkeit und zur Verschwiegenheit verpflichtet.